Unterschied ADS und ADHS: was ein Buchstabe ausmachen kann und wie Kinder trotzdem lernen können

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Unterschied ADS und ADHS: was ein Buchstabe ausmachen kann und wie Kinder trotzdem lernen können

Zappelphilipp oder Tagträumer? Das „H“ markiert den Unterschied sowohl bei den Diagnosen als auch im Verhalten der betroffenen Kinder. Im Erwachsenenalter leiden die meisten unter ADS, das sich zu ADHS entwickeln kann. Oft ist die Unruhe ein Symptom von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), einer neurologischen Entwicklungsstörung, die sich durch Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit, der Impulskontrolle und übermäßiger Aktivität auszeichnet. Es kommt häufig vor, dass Kindern ADHS unterstellt wird, obwohl sie nicht hyperaktiv sind, sondern vielmehr nur von ADS betroffen sind. Die Unterschiede zwischen ADS und ADHS mögen subtil erscheinen, sind jedoch für eine korrekte Diagnose und Therapie von entscheidender Bedeutung.
Unterschiede zwischen ADS und ADHS: Was ist was?So lernen Kinder trotz ADS oder ADHS

Unterschiede zwischen ADS und ADHS: Was ist was?

Das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) bewirkt, dass sich betroffene Kinder und Erwachsene nicht oder nur schwer konzentrieren können. Sie wirken oft wenig aufmerksam und lassen sich leicht ablenken.

Lust und Konzentration sind vor allem in der Schule oder bei den Hausaufgaben rasch verloren, daher arbeiten die Betroffenen stundenlang an wenigen Aufgaben. Oft vergessen die Kinder einmal Gelerntes rasch wieder.

Die kleinen Träumerchen sind oft sozial schlecht integriert und zeichnen sich durch ein unangemessenes Verhalten anderen Menschen gegenüber aus.

Auch die vom Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) betroffenen Kinder und Jugendlichen zeigen die genannten Symptome. Bei ihnen kommt allerdings die gesteigerte Aktivität hinzu. Sie sind hibbelig und können nicht stillsitzen.

Die Kinder können ihr Verhalten nur schwer steuern, was vor allem in der Schule auffällt, wo ein langes Stillsitzen gefordert ist. So manches Kind, das unter ADHS leidet, wurde schon auf oder unter dem Tisch gesichtet, weil es nicht mehr sitzen konnte. Auch eine niedrige Frustrationstoleranz kommt dazu.

Nach neuesten Schätzungen sind es auch rund fünf Prozent der Erwachsenen, die unter ADS oder ADHS leiden. Sie verlieren sich in Gedanken, zeigen mitunter heftige Stimmungsschwankungen oder verlieren sich in nebensächlichen Details.

Gerade bei ADS ist auffällig, dass die Betroffenen gedanklich nicht aussortieren können. Sie werden von Reizen überflutet und empfinden Stress oder große Menschenansammlungen als Graus.

Ihre Sinne reagieren überall gleich, das Gehirn trennt Wichtiges nicht von Unwichtigem. Daher sind Betroffene rasch müde, werden aber auch traurig oder teilweise aggressiv.

So lernen Kinder trotz ADS oder ADHS

Wichtig ist zuerst die Diagnosestellung, denn nicht jedes lebhafte oder zappelige Kind hat wirklich ADHS. Zudem kann ein mangelndes Konzentrationsvermögen oder eine scheinbare Hyperaktivität auch Anzeichen anderer Erkrankungen sein, daher ist es wichtig, einen spezialisierten Psychologen aufzusuchen. Mit der richtigen und vor allem rechtzeitigen Behandlung lassen sich viele Probleme vermeiden. Vor allem bei Kindern mit ADS wird die Ursache für schlechte oder wenig homogene Leistungen in der Schule oft nicht erkannt. Diese Kinder sind unauffällig, sie halten sich im Hintergrund und gehen dadurch regelrecht unter.

Diese Kinder benötigen eine angemessene Förderung. Sie müssen lernen, sich zu konzentrieren, wofür sie zum einen Übung, zum anderen regelmäßige Pausen benötigen. Ein strukturierter Tagesablauf kann helfen, sich zu organisieren. Häufig werden Medikamente eingesetzt, wobei die Unterschiede zwischen ADS und ADHS in Bezug auf die medikamentöse Behandlung quasi nicht vorhanden sind.

Es werden ähnliche Wirkstoffe verwendet, mit denen sich die Symptome unterdrücken lassen. Wichtig ist aber, dass hier nicht von einer lebenslangen Einnahme von Medikamenten ausgegangen wird, daher müssen die Kinder und Jugendlichen lernen, eigene Strategien zu entwickeln. Dabei muss jedes Kind individuell betrachtet werden. Häufig erweist sich das Lernen mit Bildern und Verknüpfungen mit Bewegungen als sehr hilfreich.

Video: So unterstützt DU Kinder mit ADHS

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