Vorsicht, wenn die Wespen kommen: Insektenstiche muss man sofort behandeln!
Wie gefährlich sind Insektenstiche?
Die Wespen schwirren um das Essen herum, Bienen summen durch den Garten und Mücken lassen sich offensichtlich von nichts abhalten: Da sind Insektenstiche vorprogrammiert, auch wenn man sich relativ ruhig verhält. Schließlich passiert es und die Wespe sticht tatsächlich. Bei einigen Menschen hinterlässt der Insektenstich nur eine rote Stelle und einen Juckreiz, andere verspüren starke Schmerzen.
Besonders gefährdet sind Personen, die allergisch auf einen Stich reagieren. Je nachdem, wo die Wespen oder Bienen zustechen, ist eine schnelle Behandlung erforderlich. Doch wie sollte man solche Stiche behandeln? Und wie groß ist die Gefahr für Kinder und Erwachsene? Tatsächlich gibt es in Deutschland jährlich rund 40 Todesfälle durch Wespenstiche. Davon sind zumeist Allergiker betroffen.
Die Experten des ECARF (Europäisches Zentrum für Allergieforschung) haben eine Schätzung aufgestellt, dass mehr als drei Millionen Bundesbürger gegen Wespen- und Bienenstiche allergisch sind. Bei den Betroffenen ist schon ein einzelner Stich lebensgefährlich. Hier sollen die Symptome einer Allergie beschrieben werden, zudem stellen wir einige Tipps vor, wie sich die Stiche behandeln lassen.
Insektenstiche in Ruhe behandeln
Hektik und Aufregung sind bei der Behandlung von Insektenstichen störend, daher sollte man möglichst ruhig bleiben, auch wenn das Kind in Panik gerät. Auf keinen Fall darf man das Insektengift selbst aussaugen, sonst landet es über die Mundschleimhaut im Körper. Wenn keine Allergie vorliegt, lassen sich die Insektenstiche recht gut behandeln, wenn man die üblichen Methoden gegen schmerzende Stiche kennt. Damit verringern sich die Schmerzen innerhalb kurzer Zeit.
Wenn die gestochene Person deutliche Symptome einer Allergie zeigt, sollte man sie sofort zum Arzt bringen. Die typischen allergischen Reaktionen zeigen sich spätestens nach 30 Minuten:
- rote Quaddeln und eine starke Schwellung an der Einstichstelle,
- Schwellungen im und ums Gesicht,
- Schnupfen,
- Atemnot,
- Übelkeit,
- Herzrasen,
- Kreislaufbeschwerden.
Video: Insektenstiche behandeln – Juckreiz lindern
Lebenswichtig: Insektenstiche bei Allergikern behandeln
Bei Allergikern kann der Insektenstich einen anaphylaktischen Schock auslösen. Dieser führt zu einem Blutdruckabfall, zum Kreislaufkollaps und zu Ohnmacht. Hier kann nur die schnelle Hilfe eines Arztes helfen, sonst endet der Schock womöglich mit dem Tod. Wenn man über seine Allergie Bescheid weiß, sollte man stets ein Notfall-Set mit sich führen.
Dieses beinhaltet neben dem Antihistaminikum ein Kortison-Mittel sowie Adrenalinspray.
Das Antihistaminikum nimmt man direkt nach den Insektenstichen ein, anschließend ist das Kortison-Präparat an der Reihe. Das Adrenalin wird bei Atemnot oder anschwellender Zunge verwendet und hilft auch gegen den abfallenden Kreislauf.
Dass man nach dem Wespen- oder Bienenstich einen Juckreiz verspürt und die Stelle anschwillt, ist normal. Dafür ist das Insektengift verantwortlich, das mit dem Stachel in die Haut injiziert wird. Es handelt sich um eine zumeist harmlose Abwehrreaktion des Körpers. Wer nicht allergisch ist, für den sind lediglich die Insektenstiche im Bereich der Atemwege und des Kopfes gefährlich.
Insektenstiche bei Kindern: Praktische Tipps
Wenn man die Einstichstelle möglichst schnell kühlt, werden die Schmerzen nicht so heftig und die Schwellung hält sich in Grenzen. Eiswürfel helfen besonders gut, doch auch Kühlpad‘s oder ein nasser Lappen lindern das Brennen. Für die Mückensaison lohnt es sich, Salben oder Gels mit wirkungsvollen Antihistaminika zu kaufen.
Für die Behandlung von Kindern gibt es spezielle Tipps. Für die Erste Hilfe bei Bienen- und Wespenstichen werden die folgenden Maßnahmen vorgeschlagen:
- sofortige Kühlung mit kaltem Wasser, Eiswürfeln oder Kühlpad‘s,
- kalter Essigumschlag oder heißes Tuch für die Neutralisierung des Gifts,
- Einsatz von Saugstempel oder Giftpumpe,
- Speichel und Zucker vermischen und gegen den Juckreiz auf die Einstichstelle auftragen,
- entzündungshemmende Zwiebel, Knoblauch oder Zitrone auf die Stelle halten,
- Salben, Gels oder Teebaumöl wirken der Schwellung entgegen,
- Papaya hat neutralisierende Enzyme.
Bei einem Stich im Mundraum besteht das Risiko, dass die Schwellung die Atemwege verengt. Hier sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen und dem Kind Eiswürfel zum Lutschen geben.
Insektenstiche mit bewährten Hausmitteln behandeln
Die Hausmittel sind vor allem dort hilfreich, wo man seine Hausapotheke nicht dabei hat. Wenn die Kinder gestochen wurden und ständig an der Stelle herumkratzen, weil sie dem Juckreiz nicht widerstehen können, sind Gegenmaßnahmen nötig. Ein wenig Spucke hilft bereits, das Insektengift zu neutralisieren, und sorgt so für eine leichte Linderung. Wenn man etwas Zucker zur Hand hat, verstärkt sich diese Wirkung noch. Auch in Verbindung mit Erde kann der Speichel für Besserung sorgen.
Gegen die Entzündung helfen Zwiebeln und Zitronen besonders gut. Auch Quark kann die Schwellung verringern und den Schmerz vertreiben. Kaltes Wasser lindert den Schmerz, doch heißes Wasser von mindestens 38 Grad zerstört das Wespengift.
Den Stachel samt Insektengift entfernen
Der Urheber für die Schmerzen und die Schwellung ist das Insektengift, das mit dem Stachel in die Haut eindringt. Die Stichstelle sollte man jedoch nicht mit dem Mund aussaugen, sonst kommt es direkt in den Körper. In der Apotheke gibt es Saugstempel, auch als Giftpumpe bekannt. Diese ziehen das Insektengift heraus, sodass sich eine Infektion vermeiden lässt.
Vor allem Mücken sind als Überträger von Bakterien bekannt, doch auch Wespen können Krankheitserreger übertragen, wenn sie beispielsweise ein erkranktes Tier stechen oder in Kontakt mit verdorbenen Lebensmitteln kommen. Um eine Infektion oder Blutvergiftung auszuschließen, sollte man die Stichstelle deshalb genau beobachten.
Um Insektenstiche zu behandeln, stehen teilweise etwas umstrittene Utensilien zur Verfügung. Unter anderem gibt es das Bite Away, ein Gerät, das die Einstichstelle erwärmt und auf diese Weise das Insektengift unwirksam machen soll. Diese Methode funktioniert aber nur direkt nach dem Stich, denn schon kurz darauf verteilt sich das Gift bereits in einem größeren Bereich. Wenn man eine solche Hitzebehandlung nicht korrekt durchführt, kann es zu Verbrennungen kommen, daher ist sie vor allem für Kinder ungeeignet.
Wenn Bienen zustechen
Bienen stechen anders als Wespen. Im Allgemeinen sind sie weniger aggressiv, doch in bestimmten Situationen sehen sie anscheinend keine andere Möglichkeit, sich zu wehren. Wenn die Biene zusticht, bleibt ihr Stachel in der Haut stecken. Ohne ihn kann das Insekt nicht überleben. Im Gegensatz dazu behält die Wespe ihren Stachel und überlebt den Stich. Auch Hornissen können übrigens mehrfach zustechen und hinterlassen keinen Stachel. Wenn man den Stachel in der Einstichstelle sieht, handelt es sich also um einen Bienenstich.
Um einen Bienenstich zu behandeln, sollte man den Stachel möglichst schnell herausziehen, bevor das gesamte Gift eindringt. Dafür nimmt man am besten eine Pinzette, denn wenn man mit den Fingern zugreift, drückt sich der Stachel samt Gift womöglich noch tiefer in die Haut.
Wirksamer Schutz vor Insektenstichen
Am besten ist es natürlich, wenn die Insekten gar nicht erst zustechen. Die meisten der summenden Insekten fühlen sich von bunten Farben und süßen Gerüchen angezogen. Pflaumenkuchen, Fruchtsäfte und Marmelade scheinen besonders beliebt bei den Wespen zu sein. Doch die Insekten mögen auch Ketchup und Fleisch, was bei der Grillparty im Garten auffällt.
Kinder sollten ihre Getränke aus verschlossenen, durchsichtigen Gläsern trinken, damit sie nicht versehentlich ein Insekt verschlucken. Inzwischen gibt es hübsche Trinkgläser mit Verschluss und Strohhalm, wo keine Wespe eindringen kann. Zudem hilft es, reifes Obst wegzuräumen und den Mülleimer an einer anderen Stelle zu positionieren.
Zitronen und Nelken sollen die Insekten vertreiben. Weitere Maßnahmen zum Vertreiben der Stechinsekten machen etwas mehr Arbeit und erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit. So kann man Kaffeepulver in einer feuerfesten Schale anzünden. Der Qualm des glimmenden Pulvers hält die Insekten auf Abstand, allerdings muss man auf die heiße Schale aufpassen.
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