Der Wirkstoff Gentamycin kann einiges und wird besonders oft gegen bakterielle Erkrankungen eingesetzt. Dennoch kann Gentamycin auch als Antimykotikum, also als Wirkstoff gegen Pilzerkrankungen, eingesetzt werden.
Der Wirkstoff Gentamycin
Der Wirkstoff Gentamycin wurde in den 1960er-Jahren in den USA entdeckt. Dabei stand jedoch weniger seine Wirkung gegen Pilzerkrankungen, denn sein antibakterieller Effekt im Zentrum des Interesses. Gentamycin gilt auch heute noch als wirksames Mittel gegen bakterielle Infektionen und wird auch in Kombination mit Pilzpräparaten eingesetzt, weshalb Gentamycin als Antimykotikum bekannt ist.
Gentamycin wird sowohl in der Humanmedizin als auch in der Veterinärmedizin verwendet. Da der Wirkstoff relativ effektiv und kostensparend ist, greifen insbesondere Tierärzte darauf zurück. Gentamycin zeigt sich auch in der Humanmedizin gut wirksam, wird jedoch zunehmend reduziert eingesetzt, beispielsweise als Notfallmedikament bzw.
Notfallantibiotikum gegen Krankenhausinfekte, welche eine schnelle und wirksame Behandlung brauchen. In der Therapie von Kindern findet der Wirkstoff vor allem Anwendung gegen die multiplen Tuberkulosebakterien.
Gentamycin als Antimykotikum
Gentamycin hat in der ganzheitlichen Anwendung enorme Nebenwirkungen auf die Niere sowie das Innenohr. Diese Nebenwirkungen entfallen jedoch, wenn das Mittel, beispielsweise als Salbe oder Pulver, nur lokal angewandt wird. Diese sogenannte topische Anwendung des Wirkstoffes findet in verschiedenen Formen statt: Gentamycin gibt es zum einen als Salben für die Haut und Augen und zum anderen als Augentropfen. Diese lokale Anwendung kann in bestimmten Fällen auch bei Kindern vorgenommen werden.
Der behandelnde Arzt wägt dabei jedoch stark den Nutzen und vor allem die Dauer der Anwendung ab. Eine längere Dauer der Behandlung steigert das Risiko, dass die Nebenwirkungen zum Vorschein kommen. Ob bei einer Pilzerkrankung Gentamycin als Antimykotikum gut einsetzbar ist, kann ebenfalls der behandelnde Arzt einschätzen.
Generell wird die Wirksamkeit von Gentamycin und die Therapie mit dem Wirkstoff nicht von jedem Mediziner unterstützt. Dies liegt nicht zuletzt an den äußerst unterschiedlichen Krankheitsbildern und Erregern von Pilzinfektionen sowie der genannten möglichen Nebenwirkungen. Eine große Auswahl von Wirkstoffen macht jedoch eine optimale Behandlung von Pilzerkrankungen aller Art möglich.
Pilzerkrankungen bei Kindern auf dem Vormarsch
Die Zahlen sprechen für sich: Pilzinfektionen sind bei Kindern auf dem Vormarsch. Je nach Art des Pilzes kann dabei Gentamycin als Antimykotikum zum Einsatz kommen oder eben nicht. Fakt ist: Pilzerkrankungen gibt es in zahlreichen Ausprägungen, die bei Babys, Kleinkindern und Kindern zu finden sind.
Bereits bei der Geburt ist es möglich, dass sich ein Scheidenpilz von der Mutter auf das Neugeborene überträgt. Dieser Pilz im Genitalbereich, der gerade bei Kindern, die gewickelt werden müssen, aufwendig zu behandeln ist, ist eine echte Belastung für die Kleinen. Aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems sind Kinder besonders oft die Opfer von Pilzerkrankungen.
Auch die natürliche Hautbarriere der Kleinen hat noch keine ausreichende Schutzschicht aufgebaut. Pilzinfektionen der Haut sind deshalb bei Kindern keine Seltenheit. Ein besonders großes Risiko sind für Kids Haustiere, die selbst infiziert sind. Durch das Kuscheln oder Schmusen mit dem Tier übertragen sich die Pilzerreger auf die Haut der Kinder, was letztlich zu einem Ausbruch der Pilzinfektion führt. Etwa ein Zehntel der Katzen und Meerschweinchen trägt Pilzsporen im Fell.
Die Symptome von Mykosen (Pilzerkrankungen)
Pilzerkrankungen oder Mykosen, wie diese in der Fachsprache genannt werden, machen sich zumeist durch einen Juckreiz der betroffenen Stellen bemerkbar. Um eine Pilzinfektion identifizieren zu können, bedarf es einer Laboranalyse bzw. einer Betrachtung eines Abstrichs von der Haut bzw. dem betroffenen Bereich durch ein Mikroskop. Nach der Anamnese und der Untersuchung kann der behandelnde Arzt schnell feststellen, woran das Leiden der Kleinen liegt.
Ob nun Gentamycin als Antimykotikum zum Einsatz kommt oder andere pilztötende Cremes ist dabei unerheblich. Nach der individuellen Einschätzung des Arztes wird dieser fach- und sachgerecht entscheiden, mit welchen therapeutischen Maßnahmen die Mykose bestmöglich behandelt werden kann.
Bildnachweis:© Fotolia-Titelbild:SkyLine-#01:SkyLine-#02:Pavla Zakova_