Ein Wohnortwechsel steht an: Das bedeudet für die ganze Familie ,Veränderung, viel Arbeit und Organisation. Abgesehen davon wie bereiten Eltern ihre Kinder darauf vor? Für den Umzug mit Kindern gibt es einige Tipps, die der ganzem Familie helfen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Ein Umzug bedeutet Veränderung
Durch einen Wechsel des Arbeitgebers oder andere Umstände kann es nötig sein, einen Umzug in die Wege zu leiten. Abgesehen davon, ob man nur in einen anderen Stadtteil zieht oder von einer Region in die andere, kann ein solcher Umzug große Veränderungen mit sich bringen. Kinder spüren es, wenn die Großen sich unsicher fühlen, darum sollte man sie nicht außen vor lassen, sondern mit ihnen über den anstehenden Wohnortwechsel sprechen.
Mit den hier aufgeführten Informationen können sich die Eltern auf die veränderte Situation einstellen und ihre Kinder an den Gedanken gewöhnen, dass sie bald in einer neuen Umgebung wohnen.
Video: Tipps für den Umzug – Welt der Wunder
Wie nehmen Kinder den Umzug wahr?
Schon Kleinkinder haben ihre Gewohnheiten und freuen sich darüber, Vertrautes wiederzuerkennen. Bei einem Umzug mit Kindern verschwindet jedoch die bekannte Umgebung. Einige glauben, dass sich der Nachwuchs auf jeden Fall wohl fühlt, wenn die Eltern in seiner Nähe sind und ihm ein intensives Familiengefühl vermitteln. Die Kleinen brauchen jedoch noch etwas mehr für das richtige Zuhause-Gefühl.
Unter anderem helfen die folgenden Maßnahmen:
- Die Eltern sprechen schon früh mit ihrem Nachwuchs, damit dieser sich nicht überrumpelt fühlt,
- Lieblingsmöbel und Spielzeug werden schon mit in die Umzugsplanung einbezogen,
- der Kontakt zu den bisherigen Nachbarskindern und Freunden darf nicht frühzeitig beendet werden,
- ein gemeinsamer Besuch der neuen Wohnung schürt die Vorfreude.
Das typische Verhalten der Eltern
Manchmal beginnen die Eltern mit den Umzugsvorbereitungen, ohne die Kinder in ihre Pläne einzuweihen. Doch schon im Kleinkindalter spürt man, dass sich etwas verändert. Wenn der Nachwuchs nicht Bescheid weiß, fühlt er sich entsprechend verunsichert. Besser ist es, die Kinder in die Pläne mit einzubeziehen und sie ein wenig zu unterstützen, damit keine Ängste entstehen.
Oft malen sich die Eltern schon vor dem Gespräch mit ihren Kindern aus, wie diese auf die Nachricht des Umzugs reagieren könnten. Dabei ist es nicht möglich, in die Gedanken der jungen Menschen hineinzusehen. Manche freuen sich regelrecht auf den Umzug und sehen ihn als Abenteuer an. Andere sind traurig, weil sie sich an die Heimat gewöhnt haben und sie nicht verlassen möchten.
Während eines Umzugs kann es zu Problemen kommen oder zu Situationen, in denen kaum Zeit für die Familie bleibt. Darum tendieren viele Eltern dazu, ihren Nachwuchs in dieser Phase allein zu lassen. Diesen Fehler sollte man nach Möglichkeit vermeiden und stets auf ihre Fragen eingehen, auch wenn diese im ersten Moment nicht so relevant erscheinen. Zudem hilft nicht nur bei den Kleinkindern die eine oder andere Kuscheleinheit: Körperkontakt beruhigt.
Die Vorbereitung des Umzugs mit Kindern
Für die Umzugsplanung mit Kindern gibt es einige Dinge zu beachten. Im Grunde genommen spüren Erwachsene selbst, welche Sorgen im Zusammenhang mit einem Wohnortwechsel auftauchen. Ähnlich denken auch ihre Kinder, darum sollten alle Familienmitglieder die Chance haben, sich intensiv darauf vorzubereiten. Neben den praktischen und organisatorischen Dingen sollte man auch die emotionale Vorbereitung nicht übersehen.
Kinder sind von Natur aus relativ neugierig, eine Eigenschaft, die den Umzug erleichtern kann. Wenn es in eine andere Stadt geht, kann man mit seinem Nachwuchs bereits Bilder von diesem neuen Wohnort anschauen oder Fotos von der Wohnung betrachten. Man darf den Kindern aber nicht zu viel versprechen, sonst folgt auf die Vorfreude bald die Enttäuschung. Besser ist es, realistisch und positiv zu sein. Das hilft übrigens auch bei den kleinen und größeren Pannen, die bei einem Umzug passieren können.
Der Umzug in eine unbekannte Umgebung
Eine fremde Umgebung wird nur allmählich zu einer vertrauten Heimat. Für den Umzug mit den Kindern heißt das: Es lohnt sich, die bisher noch unbekannte neue Umgebung zu erkunden. Abhängig vom Alter des Kindes kann man schon einmal die spätere Wohnung besuchen und gemeinsam überlegen, wer in welchem Zimmer wohnen wird. Auch die Suche nach dem nächsten Spielplatz, nach einer Bäckerei, dem Kindergarten und einem Schwimmbad in der Nähe der Wohnung gehört zu den typischen Erkundungstouren vor einem Umzug.
Wenn man viele Kilometer weit fahren muss, ist es zumindest möglich, Bilder anzusehen und sich über die Attraktionen in der Umgebung zu informieren. Via Internet kann man zusammen mit dem Nachwuchs auch gleich die Fahrtstrecke anschauen oder Informationen zu den Sportvereinen sammeln.
Ganz wichtig: Die Kommunikation vor einem Umzug
Kinder mögen es nicht, wenn man sie vor vollendete Tatsachen stellt, ohne sie zuvor um ihre Meinung gefragt zu haben. Selbst wenn die Entscheidung bei den Erwachsenen liegt, sollte sich die Familie in Ruhe zusammensetzen und über den Umzug sprechen. Das hilft dem Kind einerseits dabei, sich mental darauf vorzubereiten, andererseits muss es die Chance erhalten, die Gründe für den Umzug zu verstehen. Die typischen Fragen von kleinen Kindern sind oft erstaunlich zweckorientiert. Das liegt daran, dass der Gedanke eines Umzugs für Kleinkinder eher abstrakt ist.
Es gibt verschiedene Kinderbücher, die dabei helfen, die verschiedenen Begleiterscheinungen eines Umzugs zu verstehen. Solche Bücher kann man gemeinsam mit dem Nachwuchs durchblättern und die einzelnen Szenen auf den eigenen Umzug anwenden.
Wann der richtige Zeitpunkt für das Gespräch über den Umzug ist, richtet sich nach dem Alter der Kinder und nach dem Umzugstermin selbst.
Was vor dem Umzug mit den Kindern geklärt werden sollte
Im Gespräch mit der Familie kommen verschiedene Themen hoch. Größere Kinder befürchten, dass sie den Kontakt zu ihren Freunden verlieren oder dass sie sich in einer neuen Schule nicht zurechtfinden. Sie möchten ihre Hobbys fortführen, ob sie reiten, Klavier spielen oder Fußball spielen. Um die Klagen der Kinder zu besänftigen, darf man ihre Bedürfnisse nicht übersehen. Wenn das Kind beispielsweise gerne Tischtennis spielt, sollte es einen Verein in erreichbarer Nähe geben. Auch die Strecke zum Kindergarten oder zur Schule darf nicht zum Problem geben.
Ein sehr wichtiges Thema ist auch die neue Wohnung selbst. Hier hat man gute Möglichkeiten, dem Kind einige Sonderwünsche zu erfüllen:
- Das neue Kinderzimmer wird in der gewünschten Farbe gestrichen,
- die Lieblingsmöbel kommen mit, das Kind darf sich aber auch etwas Neues aussuchen,
- auch bei den anderen Räumen hat der Nachwuchs ein gewisses Mitspracherecht.
Wenn man diese Planung geschickt durchführt, fühlt sich das Kind respektiert. Es liefert selbst einen Beitrag zum Umzug und verspürt dadurch einen gewissen Stolz auf das neue Heim.
Wenn Konflikte unvermeidbar sind ( Video)
Nicht nur bei größeren Kindern kann es zu Konflikten wegen eines Umzugs kommen. Darum sollte man auch den Kleinkindern zuhören, wenn sie ihre Ängste artikulieren oder überbordende Fantasien entwickeln, die schlichtweg unrealistisch sind. Ein zu positives Bild von der neuen Wohnung verschiebt den unterschwelligen Konflikt nur, darum sollten die Eltern möglichst ehrlich sein und auch zugeben, wenn sie selbst bei einer Sache nicht genau Bescheid wissen.
Bei Streitigkeiten in der Familie bringt es nichts, einen Rückzieher zu machen. Besser ist es, fair miteinander umzugehen und die anderen immer ausreden zu lassen. Für viele Schwierigkeiten und Ängste gibt es Lösungen. Eine positive Herangehensweise hilft beiden Seiten. Möglicherweise ist es sinnvoll, die Vorteile aufzulisten, wenn der Nachwuchs gleich mehrere Argumente gegen den Umzug aufführt.
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Den Zeitpunkt gut planen
Wann ein Umzug stattfindet, lässt sich nicht immer präzise takten. Wenn die Kinder bereits zur Schule gehen, sollte man versuchen, in den Schulferien umzuziehen. Das ist durch die bestehenden Mietverträge und durch andere Termine jedoch nicht immer möglich. Bei einem Arbeitsplatzwechsel oder aufgrund von anderen kurzfristigen Entscheidungen oder familiären Veränderungen kann es nötig sein, dass man nur zwei Monate oder sogar noch weniger Zeit hat, um den Umzug zu organisieren und sich auch seelisch darauf einzustellen.
Die Erwachsenen sollten versuchen, keinen zu harten Bruch in den Gewohnheiten ihrer Kinder auszulösen. Wenn der Nachwuchs mitten im Schuljahr wechselt, fällt das schwerer, als wenn der Umzug in den großen Sommerferien stattfindet. Letztere Variante erlaubt es den Kindern, das Schuljahr noch zu beenden und sich in Ruhe von den Schulkameraden zu verabschieden.
Können Freundschaften den Umzug überleben?
Bis zu einem Alter von drei Jahren schließen Kinder meistens noch keine festen Freundschaften. Bei manchen dauert es, bis sie fünf oder sechs Jahre alt sind. Etwa mit dem Schulalter beginnt dann die Zeit der engeren Bindungen.
Kinder, die viele Freunde haben und deshalb nicht umziehen möchten, finden in einer neuen Umgebung meistens bald wieder neue Spielgefährten. Wer gute Erfahrungen mit Freunden gemacht hat, hat es häufig leichter, neue Kontakte zu knüpfen. Das muss nicht heißen, dass die alten Gefährten vergessen werden. Man kann sie besuchen oder über das Internet kommunizieren. Immerhin können schon die Erstklässler mit einem Tablet umgehen und beispielsweise über Skype kommunizieren.
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