Kunde zahlt nicht! Rücksprache mit BL oder HJS! (Stand: 21.02.2018)
Was ist Allgemeinbildung eigentlich und warum müssen die Schüler immer noch auf die traditionelle Art lernen? Sie können doch alle wichtigen Dinge im Internet recherchieren.
Die Begegnung mit dem allgemeinen Schulwissen
Ob es um das herkömmliche Schulwissen geht oder um die Schulungsmaßnahmen im Berufsleben: Immer wieder spielt die Allgemeinbildung eine wesentliche Rolle. Die Schulkinder und auch viele Erwachsene fragen sich bei vielen Themen, ob sie tatsächlich darüber Bescheid wissen müssen. Werden die mühsam erlernten Kenntnisse später überhaupt noch benötigt? Die bekannten Antworten gehen dahin, dass man fürs Leben lernt und nicht für die Schule, oder dass das Lerntraining selbst im Vordergrund steht.
Interessanter sind oft die Gegenfragen, die gerade von jungen Schülern schwer zu beantworten sind: Was möchten sie später beruflich machen? Wer für alle Fächer lernt, der hat später mehr Möglichkeiten bei der Berufswahl. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man neugierig bleibt und immer weiter lernt. Das können die Betroffenen fast mit dem Sporttraining vergleichen: Wer seinen „Denk-Muskel“ trainiert, der bleibt im Kopf fit, unabhängig vom Alter.
Was bringt Allgemeinbildung im Alltag?
Die meisten alltäglichen Situationen werden auf der Basis von Gewohnheiten bewältigt. Doch es tauchen immer wieder Überraschungen oder Problemstellungen auf, bei denen eine gute Allgemeinbildung hilft. In der Schule und beim Studium sorgt es für eine stabile Grundlage, um die Hausarbeiten mit passenden Themen anzureichern. Auch im Berufsleben kann man mit seinem Wissen glänzen, sei es bei einem Meeting mit wichtigen Geschäftspartnern oder bei anderen Veranstaltungen. Schon beim Einstellungsgespräch freuen sich die Arbeitgeber, wenn die Bewerber über eine gewisse Allgemeinbildung verfügen.
Nicht zuletzt hilft einem das breit aufgestellte Hintergrundwissen dabei, die Geschehnisse auf der Welt besser zu verstehen. Einige Dinge sind zwar kaum nachvollziehbar, doch man fühlt sich eher als Teil des Ganzen, wenn man scheinbar unumstößliche Gegebenheiten hinterfragt und die Entstehungsgeschichte kennt.
Mit Allgemeinbildung gegen Fake News
Wir müssen keine Universalgenies sein, die tief in mehrere Themen wie Musik, Physik, Philosophie und Kunst eintauchen. Eine grundlegende Allgemeinbildung konzentriert sich eher auf die aktuell wichtigen Bereiche wie Gesellschaft, Politik und Kultur. Hinzu kommt ein geschichtliches Basiswissen, das dabei hilft, sich zu orientieren. Das fällt schon bei Schülern auf, die durch die Vermittlung der Geschichte kritischer werden und die medialen Berichte hinterfragen.
Eilmeldungen und Sensations-News sind allgegenwärtig und scheinen uns zu überschwemmen. In solchen Fällen ist es nützlich, einen kühlen Kopf zu behalten und genau hinzusehen, ob eine bestimmte Nachricht stimmt oder ob ein Betrug dahinter steht. Darum lernen die Schüler im Unterricht mehr über die geschichtlichen Zusammenhänge, über gesellschaftliche Strukturen, über Wertevorstellungen und auch über die Wirkung von Textformen.
Video: Schulpflicht und Weltreise?! Bildung für unsere Kinder
Die Allgemeinbildung verbessern
Schnell rechnen, logisch denken oder das vorhandene Wissen abrufen: In den zahlreichen Quizshows können einzelne Personen zeigen, was sie drauf haben. Die Sieger haben oft ein breit gefächertes Allgemeinwissen. Doch wie kann man dieses stärken?
Die folgenden Methoden helfen einem dabei, sein eigenes Wissen zu erweitern:
- Lesen, von Fachliteratur bis zu Romanen,
- rege Diskussionen mit anderen Personen,
- regelmäßige Beschäftigung mit den aktuellen Nachrichten,
- der eigenen Neugier nachgehen und selbst recherchieren (Lexikon, Internet),
- an verschiedenen Kursen teilnehmen (Sprachen lernen oder andere Fähigkeiten trainieren).
Schon bei Kindern kann man den Grundstein für die Allgemeinbildung legen, indem man sie dazu anregt, sich über die gerade aktuellen Themen zu informieren. Quiz-Spiele fördern das Wissen auf die spielerische Art. Auch das gemeinsame Anschauen einer Quizsendung weckt die Lust darauf, mehr zu lernen.
Quizshows und ihre Themen
In den diversen Quizsendungen und Online-Quiz-Games kann man sein eigenes Wissen testen und gleichzeitig erweitern. Für etwas größere Kinder und auch für Erwachsene, die ihre Kenntnisse checken möchten, eignet sich beispielsweise das kurze Europa-Quiz mit 20 Wissensfragen. Andere Quiz-Plattformen bieten die Möglichkeit, verschiedene Themenbereiche zu wählen, in denen man Punkte sammelt und diese ähnlich wie bei den Quiz-Shows bei schwierigen Fragen riskieren oder absichern kann.
Die Allgemeinbildung setzt sich aus vielen Bereichen zusammen, wobei die folgenden Themen besonders wichtig sind:
- Geschichte und Politik,,
- Wissenschaft (Naturwissenschaften und Forschung),
- Kultur (Musik, Kunst, Literatur).
Zusätzlich zu diesen Hauptthemen wird bei einem Quiz auch gerne triviales Wissen abgefragt. Hier hilft einem die Allgemeinbildung ebenfalls weiter, denn sie liefert den Teilnehmern den nötigen Hintergrund für die Antworten. Manchmal reicht es jedoch schon aus, aufmerksam zu sein und seine Umgebung zu beobachten, um die Quizfrage zu lösen.
Wie wichtig ist Allgemeinbildung im Zeitalter des Internets?
Man kann alles online nachlesen, wenn einmal eine Information benötigt wird. Warum ist es dann so wichtig, das eigene Gehirn mit Wissen anzufüllen? Das Smartphone ist immer griffbereit, um nachzuschlagen, wann Goethe gelebt hat oder wie die Relativitätstheorie von Einstein lautet. Offensichtlich möchten viele Menschen nicht mehr so viel unnützes Wissen mit sich herumtragen, das sie nach einiger Zeit ohnehin vergessen. Doch wohin führt uns das?
Wenn das Gedächtnis nicht trainiert wird, fällt es immer schwerer, die alltäglichen Eindrücke zu verarbeiten und zu sortieren. In der Folge lassen sich Neuigkeiten schwerer einschätzen. Das eigene Wissen schützt vor der ungefilterten Reizüberflutung und verringert damit die Angst vor dem Neuen. Gleichzeitig hat man eine reiche Grundlage, aus der man seine eigene Meinung formen kann: Das macht die lernenden Menschen weniger manipulierbar.
Gerade in der digitalen Welt, in der wir uns heute befinden, ist das Allgemeinwissen daher ein wichtiger Grundstein. Es formt die Basis für einen vernünftigen Umgang mit anderen Menschen und gibt uns außerdem viel Sicherheit bei der Kommunikation.
Lernt man in der Schule Allgemeinbildung?
Schüler haben oft Probleme mit bestimmten Aufgaben und möchten sich vor dem Problem drücken, indem sie sagen, dass sie diese Sachen ja nie wieder im Leben brauchen. Wozu ist die schwierige Mathematik gut, wenn man doch Sprachen studieren möchte? Warum Englisch lernen, wenn man sich für Biologie interessiert? Was haben die Buddenbrooks, die man für den Deutschunterricht lesen muss, mit dem späteren Berufswunsch eines Piloten zu tun?
Wenn die Eltern einen Blick in die Hausaufgaben ihrer Kinder werfen, fragen sie sich ebenfalls, was das alles bringt. Sie fühlen sich selbst überfordert und fühlen sich ihrem Nachwuchs teilweise unterlegen. Doch sie sollten sich nicht auf die Seite der Kinder stellen und gegen die Lehrer und den Lehrplan wettern. Besser ist es, wenn sie selbst wieder an ihrem Bildungsstand arbeiten und an sich selbst arbeiten. Zudem sollten sie sich bewusst machen, dass das Lernen selbst ein wichtiges Ziel ist. Außerdem bleibt immer ein Teil des Wissens bewahrt, auch wenn man das Gefühl hat, alles aus der Schulzeit vergessen zu haben. So fällt einem der Wiedereinstieg leichter.
Mit Allgemeinwissen in die Berufskarriere starten
Das Allgemeinwissen hat sich in den letzten Jahrzehnten durch die Digitalisierung verändert. Darauf verzichten kann man jedoch nicht. Im modernen Berufsleben hilft es einem, sich an Veränderungen anzupassen und angemessen auf bestimmte Ereignisse zu reagieren. Durch eine breit gefächerte Bildung sind die Betroffenen auf eine flexible Karriere vorbereitet. Das gibt einem die Kraft und die positive Einstellung, um gegebenenfalls eine berufliche Veränderung anzustreben oder eine Weiterbildung zu starten.
Die Karrierechancen sind mit dem richtig genutzten Wissen deutlich besser, als ohne eine solide Allgemeinbildung. Beim Gespräch mit dem Arbeitgeber oder mit anderen entscheidungsbefugten Personen kann man sein eigenes Potenzial zeigen, um den ersehnten Job zu erhalten. Durch das höhere Wissensniveau sammelt man bei den Verantwortlichen Pluspunkte, was für die Karriere eine entscheidende Rolle spielen kann.
Video: Herkunft entscheidet über Bildung – Gewinner und Verlierer des deutschen Schulsystems (Teil 1)
Die aktuellen Lehrpläne
Damit die Schüler frühzeitig eine sinnvolle Basis für den späteren Lebensweg erhalten, wird ihnen im Lehrplan ein breites Allgemeinwissen vermittelt. Das ist auch für diejenigen interessant, die schon früh wissen, dass sie Pilot, Arzt oder Pianist werden wollen. Die Allgemeinbildung gibt ihnen die Fähigkeit, über alle möglichen Themen zu sprechen, von gesellschaftlichen Ereignissen bis zu fachlichen Diskussionen. So gesehen bildet die Allgemeinbildung einen starken Pfeiler des fairen Miteinanders und damit auch der Demokratie.
Im Vergleich zu früher ist die Bildung inzwischen breiter aufgestellt: Spezialgebiete werden nicht mehr bis in die Tiefe behandelt, stattdessen sollen die Schüler einen besseren Überblick erhalten. Das zeigt sich auch bei den erneuerten Lehrplänen. Die Pflichtfächer für das deutsche Abitur sind Deutsch, Mathematik sowie eine Fremdsprache. Zumindest für ein Oberstufen-Jahr gehört auch Geschichte auf den Stundenplan.
Die Ausrichtung auf eine breiter angelegte Bildung, die weniger tief geht, soll den Schülern im Anschluss an den Schulabschluss mehr Möglichkeiten bieten. So sind sie gut auf das Berufsleben vorbereitet, in dem dann die Spezialisierung einsetzt.
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