Die Definition von kognitiver Psychologie ist im Zusammenhang mit Kinder, der Erziehung und dem Verständnis gegenüber Kindern ein wichtiger Punkt, der dabei helfen kann, das Verhalten besser nachzuvollziehen.
Die verschiedenen Definitionen der kognitiven Psychologie
Gerade im Rahmen der kognitiven Psychologie gibt es ein breites Spektrum an Definitionen, die dabei helfen können zu verstehen, was hinter der Kognition steckt und welche Themen sie berührt. Die wohl bekannteste Definition der kognitiven Psychologie basiert darauf, dass diese für die Untersuchung der Art und Weise zuständig ist, wie der Mensch Wissen erlangt und es anwendet.
Das heißt, Psychologen aus diesem Bereich beschäftigen sich in erster Linie mit den Themen der Wahrnehmung und der Intelligenz sowie dem Gedächtnis, der Sprache und der Aufmerksamkeit der Menschen. Das ist gerade in Bezug auf Kinder ein interessanter Aspekt. Es heißt, nie wieder lernen wir so viel wie in der Kindheit.
Das natürliche Interesse daran, die Dinge zu verstehen, Wissen anzusammeln und dies auch anzuwenden, ist Kindern in die Wiege gelegt. Bei der kognitiven Psychologie geht es genau darum zu erkennen, wie dieser Kreislauf funktioniert und wie er genutzt werden kann, um den Kindern die Problemlösung und die Anwendung von Wissen einfacher zu machen.
Video:Lerntheorien 2.0 – Folge 3 – Kognitivismus
Weitere Definitionen zur kognitiven Psychologie
Die Definition von kognitiver Psychologie gibt es auch noch in einer zweiten Variante. Hier wird davon gesprochen, dass sie sich mit den kognitiven Prozessen beschäftigt. Diese basieren auf den physikalischen Verbindungen und Ereignissen, die sich im Gehirn und im Nervensystem abspielen und bei denen die Übertragung der Informationen auf einem physischen Weg erfolgt.
Bei der dritten Definition wird angegeben, dass die Kognition als etwas zu verstehen ist, das dazu führen kann, einen Organismus seine Umwelt verstehen zu lassen. Bei Menschen werden hier die Wahrnehmung, das Gedächtnis, die Spräche und das Wissen als Grundlage für diesen Vorgang angesehen. Durch die Kognition ist es dem Menschen also möglich, sich Wissen anzueignen.
Was genau bedeutet eigentlich kognitiv?
Oft ist es schon ein wichtiger Schritt, sich erst einmal mit der Begriffserklärung zu beschäftigen, die sich auf einen Teil der Wortgruppe bezieht. In diesem Fall wäre es also gut zu wissen, was genau mit „kognitiv“ gemeint ist. Der Begriff selbst stammt aus dem Bereich der Psychologie und steht für die Funktion und Eigenschaft des Menschen, mit Hilfe von Lernen und Denken, Erinnern und Wahrnehmen in der Lage zu sein, einen Zusammenhang zu erfassen und sich damit Wissen anzueignen.
Die kognitive Ebene wird sehr gerne bei der Arbeit mit Kindern eingesetzt, aber auch bei der Arbeit mit Erwachsenen, beispielsweise in der Psychotherapie oder in der Sozialtherapie. Ziel ist es dabei, die Wahrnehmung für eine Situation zu ändern und damit auch zu bewirken, dass der Umgang mit der gesamten Situation verändert wird. Damit dies aber nachhaltig funktioniert, muss eine Person lernen, eine Situation anders zu sehen.
Die Definition von kognitiver Psychologie – wie sind die Prozesse zu verstehen?
Im Rahmen der kognitiven Psychologie gibt es noch die kognitiven Prozesse. Mit diesem Begriff werden die einzelnen Vorgänge im Gehirn beschrieben, die es notwendig machen, dass eine höhere Verarbeitungsebene ausgewählt wird. Beispiele dafür sind die Erinnerungen oder auch das Lösen von Rechenaufgaben. Wer heute versucht, eine schwierige Rechenaufgabe zu lösen, der wird möglicherweise einfach zum Taschenrechner greifen.
Das war früher in der Schule nicht möglich. Damals war es notwendig, die kognitive Ebene zu erreichen und das gesamte Spektrum einer Aufgabe zu erfassen, um diese lösen zu können. Das gilt auch für die Problemlösung an sich, den Lernprozess oder die Planung von verschiedenen Dingen. In diesem Rahmen wird das Gehirn stark gefordert in seiner Funktion.
Video:Lerntheorien – Vom Behaviorismus bis zum Konnektivismus
Die Hirnfunktion verstehen lernen
Das Gehirn ist ein besonders komplexer Bereich im Körper des Menschen und es ist nicht möglich, das Denken auf der Basis von naturwissenschaftlichen Untersuchungen erklären zu können. Auch wenn Hirnforscher derzeit aktiv daran arbeiten, genau dies zu tun, sind die kognitiven Vorgänge und Prozesse im Gehirn nach wie vor ein großer Bereich der Psychologie, der auf Annahmen beruht. Das Wissen zu diesem Thema kann jedoch dabei helfen, Kinder anders zu begleiten und ihnen zu helfen, sich besser in der Umwelt zurechtzufinden.
In erster Linie wird mit Kindern oft nach einem ähnlichen Schema gearbeitet, dabei aber vergessen, dass die kognitiven Prozesse im Gehirn der Kinder teilweise sehr unterschiedlich agieren. Nicht jedes Kind kann Wissen auf demselben Weg erlangen oder dies einfach umsetzen. Wer bereit ist, den Blick auf die psychologische Ebene zu lenken und in diesem Rahmen die Lernmethoden anzupassen, der wird deutlich mehr Erfolg haben.
Die kognitive Psychologie wird auch im Rahmen der Behebung von Störungen bei der menschlichen Hirnfunktion gerne zu Rate gezogen. Hier ist ein besseres Verständnis unbedingt notwendig, um Veränderungen erwirken zu können. Die biologische Kognitionsforschung wird daher immer weiter vorangetrieben.
Die kognitive Förderung von Kindern
Interessant ist in diesem Rahmen nun der Blick auf die kindliche Förderung, die auf der Basis von kognitivem Verhalten durchgeführt werden kann. Es gibt verschiedene Aspekte in diesem Bereich, die sich wie folgt unterteilen lassen:
- Die Sinnesschulung: Sie zielt auf die Sinne ab. Gerade im Kleinkindalter ist ein großer Teil des Denkens vor allem mit den Wahrnehmungen verbunden. Für Kinder ist es wichtig zu lernen, ihre Wahrnehmungen in Worte zu fassen. Nur so lässt sich feststellen, ob diese auch mit allen Sinnen wahrgenommen werden.
- Die Sprachförderung: Die sprachliche Förderung steht im Zusammenhang mit dem Denken bei einem Menschen und kann im Gespräch aufgebaut werden. Wichtig ist es, ein Vorbild zu sein, denn die Kinder orientieren sich hier stark an Eltern und Erziehern.
- Das Gedächtnis: Erst in einem Alter von drei bis vier Jahren haben Kinder die Möglichkeit, auf die Leistung von ihrem Gedächtnis zurückgreifen zu können. Die Gedächtnisschulung sollte daher vor diesem erreichten Alter möglichst nicht in Angriff genommen werden. In diesem Rahmen ist es wichtig, Dinge zu wiederholen und mehrfach zu besprechen und dem Kind so die Möglichkeit zu geben, eine Verknüpfung zu erstellen.
- Die Problemlösung: Die Problemlösung ist für Kinder ein wichtiger Faktor, ihre kognitiven Prozesse abrufen zu können. Daher ist es empfehlenswert, ihnen schon früh die Möglichkeit zu geben, selbst zu planen und zu hinterfragen.
Kognitive Prozesse richtig zu fördern und zu nutzen heißt für Kinder, sie optimal in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
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