Die Bevölkerungsentwicklung ist ein Aspekt, der für viele Menschen von Interesse ist. Sie beeinflusst verschiedene Faktoren, wie den Wohnraum, die Bildung, aber auch Plätze in den Kindergärten und Schulen. Ein Blick auf die vermutete Entwicklung zeigt, dass sich hier in den nächsten zehn Jahren viel tun wird.
Der Blick auf die Studie in Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung
Die zu erwartende Wachstumsrate basiert vor allem auf Bevölkerungsvorausberechnungen. Wie sich die Bevölkerung tatsächlich entwickeln wird, ist nicht klar vorauszusehen. Eine Basis für die Vermutungen bildet jedoch eine Studie vom Institut der Deutschen Wirtschaft ab. In dieser Studie wird davon ausgegangen, dass die Bevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2035 auf eine Größe von 83,1 Millionen Menschen anwachsen wird.
Im Vergleich zu den Messungen aus dem Jahr 2015 wäre das ein Anstieg um eine Anzahl von einer Million. Aus der politischen Sicht ist dies eine interessante Entwicklung. So wurde eine Zeit lang davon ausgegangen, dass sich die Bevölkerung in Deutschland eher rückgängig entwickeln wird. So war die Sterberate früher im Vergleich zur Geburtenrate durchaus höher. Unterschiede in den Ländern und Gemeinden sind dabei natürlich berücksichtigt.
Durch die in den vergangenen Jahren ansteigenden Geburtenraten und auch die Zuwanderung nach Deutschland, ist von einem Rückgang erst einmal nicht auszugehen. Im Jahr 2015 gab es bislang einen besonders hohen Zuwachs im Vergleich zu den Vorjahren. Auf dieser Basis wird davon ausgegangen, dass auch in den kommenden Jahren die Zuwanderung weiter in einer hohen Menge zu erwarten ist. Allerdings wird es hier deutliche Unterschiede geben in Bezug auf die einzelnen Länder.
Bevölkerungsentwicklung in den Großstädten
In Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung ist damit zu rechnen, dass vor allem im Bereich der Großstädte die Zuwanderung stark zunehmen wird. Besonders stark wird sich die Entwicklung in Berlin zeigen. Hier wird ein Zuwachs von 14,5 % in den kommenden 20 Jahren erwartet. Dies würde bedeuten, dass rund 500.000 Menschen mehr in die Stadt kommen. Mit Blick auf die aktuellen Probleme am Wohnungsmarkt, ist hier mit Problemen zu rechnen.
Dies gilt auch für Hamburg. So kann die Hansestadt davon ausgehen, dass etwa 9 % Zuwachs in den folgenden Jahren zu vermerken sind. Diese Schätzung gilt bis zum Jahr 2035. Interessant ist dabei der Aspekt, dass hier vor allem ein Zuwachs von jungen Menschen erwartet wird. Der Anteil an Menschen, die nicht älter als 20 Jahre sind, wird im Vergleich zu anderen Städten besonders groß sein.
Stadt | Veränderung |
---|---|
Berlin | 14,5% |
München | 14,4% |
Hamburg | 9% |
Der Blick auf die Länder bei der Bevölkerungsentwicklung
In Bezug auf die Bundesländer ist die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung ebenfalls interessant. So wird vermutlich Bayern zu den Bundesländern gehören, in denen der Anstieg mit fast 4 % besonders hoch ist. Dies ist jedoch auch der Größe des Bundeslandes geschuldet. Auch Baden-Württemberg wird mit einem sehr hohen Anstieg rechnen müssen.
In Bayern ist es vor allem die Landeshauptstadt München, in der bis 2035 mit einer sehr hohen Entwicklung der Bevölkerungsdichte zu rechnen ist. Rund 14,4 % werden als Anstieg vermutet. In Baden-Württemberg ist im Bundesland ein Anstieg von rund 3 % zu erwarten. Für das Bundesland selbst kann diese Bevölkerungsentwicklung von Vorteil sein. Gerade in Bezug auf die Wirtschaft, die hier sehr gut aufgestellt ist, sind die zunehmenden Wachstumsraten ein positiver Aspekt.
Es wird jedoch auch Bundesländer geben, bei denen die Bevölkerungszahlen konstant bleiben oder in denen es nur zu einem geringen Wachstum kommt. Dies betrifft beispielsweise Bremen und auch Schleswig-Holstein sowie Niedersachsen. Anders sieht es in Thüringen und in Sachsen-Anhalt aus. Hier ist sogar mit einem Rückgang zu rechnen.
So wird vermutet, dass in Thüringen ein Rückgang von rund 10 % möglich ist. In Sachsen-Anhalt kann dieser Rückgang sogar bei rund 10,6 % liegen. Brandenburg und Sachsen kämpfen ebenfalls seit Jahren mit einem Rückgang der Bevölkerung. Durch den hohen Anteil an dörflichen Gemeinden entscheiden sich viele jungen Menschen für eine Abwanderung in die Großstädte. Zuwanderer richten sich gleich nach den Großstädten aus und entscheiden sich dafür, ihr Glück in den Landeshauptstädten zu versuchen. Berlin und München sind hier besonders beliebt.
Besonders große Schwierigkeiten zeigen sich im Saarland. Hier gibt es bis 2035 vermutlich einen Rückgang von knapp 7 %.
Bundesland | Veränderung |
---|---|
Bayern | 4% |
Baden-Württemberg | 3% |
Thüringen | -10% |
Sachsen-Anhalt | -10,6% |
Saarland | -7% |
Der Blick auf die Altersgruppen in Deutschland
Neben der Bevölkerungsentwicklung ist es auch interessant zu wissen, wie die Entwicklung sich in der Aufteilung auf die Altersgruppen fortsetzt. In den Statistiken wird deutlich, dass bereits seit dem Jahr 1979 eine höhere Sterberate als Geburtenrate zu verzeichnen ist.
Dennoch ist der Anteil an Menschen mit hohem Alter nach wie vor besonders groß. Ende 2017 wurde dazu ein Vergleich angestellt. Mit Blick auf die Kinder ist zu vermerken:
- Kinder unter einem Jahr wurden mit einer Menge von 0,79 Millionen verzeichnet.
- Kinder von einem Jahr bis hin zu fünf Jahren sind in einer Menge von 3,79 Millionen verzeichnet.
- Kinder von sechs Jahren bis hin zu 14 Jahren sind mit einer Menge von 6,59 Millionen verzeichnet.
Anschließend kommt es wieder zu einem Abfall. Kinder mit einem Alter von 15 bis hin zu 17 Jahren sind mit einer Menge von 2,37 Millionen verzeichnet. Bei der Altersgruppe von 18 bis 20 Jahre sind es 2,63 Millionen. Dies lässt sich in der Regel so erklären, dass Jugendliche nach dem Abschluss ihrer Schulbildung teilweise darüber nachdenken, ins Ausland zu gehen. Die Möglichkeiten sind heute vielseitig.
Teilweise gehen sie auch nur für eine begrenzte Zeit weg und machen beispielsweise ein Auslandsjahr oder arbeiten als Au-Pair. Aus- und Weiterbildungen im Ausland sind ebenfalls möglich. Gerade internationale Universitäten sind hier zu benennen. Teilweise kommen die jungen Menschen nach der Ausbildung wieder zurück, aber auch internationale Studenten reisen nach Deutschland, um sich hier ausbilden zu lassen.
Dies zeigt sich auch bei der Aufteilung der Bevölkerungsmenge. Ab einem Alter von 21 bis hin zu 24 Jahren liegt diese wieder bei 3,68 Millionen. Anschließend folgt ein starker Anstieg. Im Alter von 25 bis hin zu 39 Jahren sind rund 15,75 Millionen Menschen vermerkt, ab 40 Jahren bis hin zu 59 Jahren sind es sogar 24,1 Millionen. Damit ist diese Altersklasse in einer starken Höhe vertreten.
Anschließend ist ein starker Rückgang zu verzeichnen. Im Alter von 60 bis 64 Jahren sind nur noch 5,38 Millionen Menschen zu verzeichnen. Ab 65 Jahre und älter sind es rund 17,7 Millionen Menschen.
Interessant ist die Frage, wieso der Anstieg ab einem Alter von 65 Jahren wieder verstärkt zu verzeichnen ist. Dies könnte damit zusammenhängen, dass mit Eintritt in die Rente die Menschen wieder nach Deutschland zurückkehren und vor dem Renteneintritt noch einmal international aktiv werden. Gerade Mitarbeiter mit viel Erfahrung und mit Führungspositionen werden mit höherem Alter gerne auch international eingesetzt. Das Interesse daran, noch einmal neue Erfahrungen zu machen, ist hoch.
Hinweis: In Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung können nur Annahmen getroffen werden. Verschiedene Studien und Statistiken bilden hier einen Anhaltspunkt. Wer Interesse daran hat, sich detaillierter zu informieren, der kann sich beispielsweise an die Statista GmbH wenden:
Johannes-Brahms-Platz 1
20355 Hamburg
Web: www.statista.com
Hier finden sich Hinweise zu den aktuellen Statistiken in Bezug auf die Bevölkerung von Deutschland. Die detaillierten Darstellungen geben einen Anhaltspunkt, wie die weitere Entwicklung der Bevölkerung möglicherweise eingeschätzt werden kann. Allerdings ist bei der Bevölkerungsentwicklung immer auch zu bedenken, dass unvorhergesehen Veränderungen in Weltwirtschaft und Politik einen Einfluss nehmen können, der nicht eingeschätzt werden kann.
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